Renaissance

Die Geburt der Venus von Milo - von Alessandro Boticelli

Renaissance

Wiedergeburt der Kultur
im 15. Jahrhundert:
Erneuerung des Weltbildes,
Rückbesinnung auf die eigenen Sinne,
Loslösung von Autoritäten,
denen man nicht mehr glauben kann.

Ursprünglich entstanden
in einem kleinen Zirkel
in einer einzigen Stadt – Florenz –
durch zwei Bücher,
die die Welt veränderten:
Über realistische Darstellungen
und dem Vertrauen auf die eigenen Sinne.
Neues Denken innerhalb von fünfzehn Jahren.

Blütezeit der Schönheit
in der Malerei und der Architektur.
Michelangelo und der Petersdom,
Leonardo da Vinci und Galileo Galilei.
Die Erfindung der Notenschrift
und des Buchdrucks
innerhalb eines Jahrhunderts.

Ein entfachtes Lauffeuer des Umbruchs.
Möglich geworden
in einem kleinen Vakuum
zweier streitender Mächte:
dem Kaiser und dem Papst –
beziehungsweise mehreren Päpsten,
die sich nicht einigen konnten.

Geschwächte Mächte, verfallende Werte.
Verworrene Zeiten. Außenherum.

Die ersten Schritte:
Rückbesinnung auf gepflegte Sprache,
auf die eigene Geschichte,
die Philosophie der Antike,
deren Werte und Weisheit
und die Übertragung auf die eigene Zeit.

Ein neues Weltbild,
ein neues Menschenbild.
Die Menschen begeistert.
Momentum.

Das Neue:
Ich kann mit den Sinnen
mein Bild von der Wirklichkeit prüfen.
Meiner eigenen Perspektive vertrauen
und in mich gehen.

Selbstständig denken und handeln,
zweckfrei – für Interessierte und die Nachwelt.
Ohne zu wissen, was mit den Werken geschieht.
Hingabe an Kunst, Philosophie, Erfindung.

Bekämpft
von den Mächtigen.
Missbraucht für ihre Zwecke
verformt und den Menschen aufgezwungen
verfolgt und angebliche Ketzer verbrannt.
Eine nicht totzukriegende Idee
breitet sich weiter aus.

300 Jahre lang entstehen Dinge,
von denen Florenz und die Welt
heute noch zehren.

Zwei Welten
Hochkultur und Dekadenz
bestehen parallel.
Segen und Unterdrückung.

Spannungen bauen sich auf und
entladen sich 350 Jahre später
in der Französischen Revolution:
Gleiche Menschenrechte für alle!

1420, 1789, 202.
Ideen verändern die Welt.

Renaissance heute:
Rückbesinnung in der Stille,
achten auf Sprache und Schönheit.

Selbstermächtigung:
Was interessiert mich?
Wie kann ich es besser machen?
Stimmt das, was ich denke?

Reflektieren und umsetzen, absichtslos
und dem Zufall Raum geben.
Auf Ideen vertrauen.

Wiedergeburt des Wesentlichen
in all seinen Formen.


2.5.2024 (Zusammenfassung eines Gesprächs mit der Renaissancekennerin Barbara de Mars) – #AusGeschichtelernen

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