Zauber im Dom

Deckengewölbe des Bamberger Doms

Zauber im Dom

Ein drittes Mal unternehme ich den Versuch, die Rauminstallation im Bamberger Dom anzusehen. Als ich die letzten beiden Male dort war, blieb das zarte Gespinst im Halbdunkel des Raumes fast unsichtbar.

Unzählige feinste weiße Fäden spinnen sich vom Deckengewölbe des Domes, an der Orgel vorbei, bis hinunter zum Kaisergrab, geheimnisvoll und fast unsichtbar. Nur wenn Licht durch die Fenster in den Kirchenraum fällt, tritt das Garn in Erscheinung. Durch das Wandern des Lichts stehen immer wieder andere Aspekte des mächtigen Bauwerkes im Fokus.

Ich habe Glück, die Fäden zeigen sich, und wenn ich einen Schritt zur Seite mache oder ein paar Schritte um den nächsten Pfeiler herumgehe, verschwindet das Gesehene und es erscheint etwas Neues.

Es ist ein bemerkenswertes Kunstwerk, das die Künstlerin Elke Maier zum Heinrichs-Gedenkjahr im Dom installiert hat. Vor meinem inneren Auge kann ich sie vor mir sehen, wie sie konzentriert und ruhig, Faden für Faden vom Dachstuhl aus durch das Gewölbe spannte und in exakten Abständen unten ausrichtete. Unzählige Stunden muss sie bis zur Vollendung ihres Werkes im Dom verbracht haben, bis ihre Versunkenheit in jeden einzelnen Faden übergesprungen ist.

Bis Ende September wird das Kunstwerk zu sehen sein. Ich werde sicher noch mehrmals kommen und es auf mich wirken lassen.


Bilder dieser Kunstinstallation sind als Videogeschichten bei YouTube anzusehen auf dem Geschichtenkanal „Schreibverbunden