Der Mann im Mond reißt aus
Als einst der Mann im Mond erkannte,
wie die Menschheit nur noch rannte,
und sich stets im Kreise drehte,
bestieg er eilends ne Rakete
und schoss sich raus ins Universum –
mit lautem Tschingderassabum.
Auf seinen Runden um den Globus
zog er längst den klugen Schluss:
Den Menschen war es gar nicht klar:
Sie sind in allerhöchster Gefahr.
Denn schon fing die Erde an,
sich schneller zu drehen – oh Mannomann.
Weil alle so rannten kam der Erdball in Schwung
und wirbelte die Leute noch mehr herum.
Die Tage dauerten weniger Stunden.
Jeden Tag fehlten ein paar neue Sekunden,
Und eh die Menschheit sich versähe,
wär die Zeit weg, wenn nicht bald was geschähe.
Und als er so durch das Weltall düste,
und sich mit Reimen die Zeit versüßte,
fiel ihm ein: Jupiter hat doch viele Monde!
Ob dort auch eine Frau für ihn wohnte?
Und schon nahm er Kurs auf jenen Planeten,
um den sich über neunzig Trabanten drehten.
Was niemand wusste, konnte er bald durchschauen:
Auf den Jupitermonden wohnten ausschließlich Frauen!
Einige am Auswandern sehr interessiert,
denn wer nichts Neues probiert, wird frustriert.
Nun gibt’s ne Familie auf dem Erdentrabant.
Die Erdlinge fanden das sehr charmant.
Sie konnten sich gar nicht satt daran sehen,
durch den Blick in die Sterne kam ihr Leben zum Steh’n,
die Familie im Mond brachte sie auf andere Gedanken
und ihre bisherigen Pläne ins Schwanken.
Immer wenn der Mond erscheint, spielen sie nun,
wie die Kinder der Mondfamilie es tun.
So änderte sich der Rhythmus auf Erden.
Indem alle Menschen verträumter werden,
verlangsamt sich der Pulsschlag der Zeit,
die Herzen der Menschen werden wieder weit.
Ein Gleichgewicht hat sich eingestellt.
Es ist wieder Ruhe auf der Welt.
(c) thuer-auf.de 18.9.2024