Warum ich nicht mehr gendere
Das Gendern begann in den deutschsprachigen Ländern in den 70er Jahren und wurde durch die Arbeit von Gleichstellungsbeauftragten forciert. Später mündete es in Gender-Vorgaben in Behörden. Seit den 2000er Jahren spielt das Thema eine Rolle in der Politik.
Beim Gendern geht es darum, Sprache so anzupassen, dass sich alle Geschlechter angesprochen und repräsentiert fühlen.
Wir gendern also seit fünfzig Jahren und setzen uns mit diesem Thema auseinander.
Warum ich nicht mehr gendere?
Weil ich dadurch nichts ändere.
Gendern
Zwischen Volksvertretern und Volksvertreterinnen
ist kein Unterschied. Beide sind AnbeterInnen
einer herrschaftlichen Sicht auf die Welt.
Alles andere ist dieser unterstellt.
Die Herrensicht hat Strukturen geschaffen,
die Über- und Unterordnung schaffen.
Es macht heute keinen Unterschied,
ob Frauen regieren oder Menschen mit Glied.
Solange Frauen gleich sein wollen und nicht
ihr Wirken ihrer inneren Sicht entspricht –
so lange lohnt sich das Gendern nicht.
Und welche Sicht hat mein lyrisches Ich auf Weiblichkeit?
Gleichwertig und andersartig
Es war nie mein Ziel gleich sein zu wollen.
Ich wollte schöpfen aus dem vollen
Reservoir, so wie ich bin.
Darin seh ich den größten Gewinn.
Gleich und gleichwertig sind zwei Paar Schuh.
Der gegenseitige Respekt fehlt geradezu
überall – auch bei jenen, die ich ungleich find.
Weil sie gleich sein wollen und nicht, wie sie sind.
Andersartig und gleichwertig ist meine Idee.
Nicht eine Sicht loben über den grünen Klee.
Das Anderssein als berechtigt schätzen
und sich damit auseinandersetzen.
Auszug aus der „Poetischen Hofnärrin“ – ein Story.one-Buch – überall im Buchhandel erhältlich. | Hardcover, 80 Seiten, 18 EUR