(1) Wann ist es Zeit zu gehen?

Beruflich neu anfangen - und es sich möglichst leicht machen

Kapitel 1 aus: BERUFLICH NEU ANFANGEN – und es sich möglichst leicht machen

Sie fragen sich, woran man merkt, dass es Zeit ist, den Arbeitsplatz zu wechseln?

Einfach gesagt: Wenn es nicht mehr passt, ist es Zeit weiterzugehen. Wenn man innerlich längst woanders steht, aber das Umfeld das alte geblieben ist, dann läuft nichts mehr geschmeidig. Es ist Sand im Getriebe und es fängt an zu knirschen, bei fast allem, was man tut.

Das bedeutet nicht, sofort zu kündigen. Eine Kündigung sollte nicht aus einer impulsiven Reaktion heraus erfolgen. Es braucht schon ein gutes Gefühl dazu, so etwas wie „Jetzt ist es richtig für mich“.

Vielleicht ist die Situation vergleichbar mit einer Beziehung, in der es nicht mehr passt. Es dauert einige Zeit, bis man sich sicher ist, was richtig ist. Aber man darf es nicht einfach laufen lassen. Man muss sich darum kümmern.

Davor scheuen sich manche und würden am liebsten einfach davonlaufen. Wenn Sie vor etwas davonlaufen, gehen Sie in eine Abwehrhaltung und es zieht sich alles in Ihnen zusammen. Sie machen sich zum Sprung bereit. Aber Sie sind nicht mehr offen, um sich die Situation in Ruhe anzuschauen und auf Ihre Gefühle und Bedürfnisse zu achten. Das braucht es aber.

Es kann auch sein, dass es Sie zu etwas Neuem hinzieht, das aber noch sehr ungewiss erscheint. Immer, wenn Sie sich damit beschäftigen, steigt Ihre Stimmung. Vielleicht hat die Sache noch gar keinen Namen. Diese Ahnung will beachtet werden, mehr noch nicht. Die Zeit zum Handeln ist dann noch nicht reif. Sie stehen noch an dem Punkt der geistigen Vorbereitung einer anstehenden Veränderung. 

Eine sofortige Kündigung wird von Menschen oft wie ein notwendiger Befreiungsschlag empfunden, um überhaupt wieder klar denken zu können. Meistens hält das Gefühl der Befreiung danach nicht lange an. Sehr schnell wächst die Angst vor dem, was nun werden soll. Im Nachhinein drehen sich viele Gedanken um die Frage, ob der Entschluss richtig war. Das Umfeld spiegelt die eigenen Zweifel dann zusätzlich in massiver Weise.

Zweifel gehören zu Zeiten der Veränderung dazu. Aber Zweifel sind keine Stoppschilder. Sie sind Hinweise, dass man neu nachspüren muss. Wenn es Ihnen irgendwie möglich ist, dann verwenden Sie nicht Ihre ganze Emotion und all Ihr Denken auf das, was nicht passt. Wo Sie viel Emotion reinstecken, werden die Probleme immer größer.

Achten Sie besser darauf, was Sie stattdessen wollen und erlauben Sie sich die angenehmen Gedanken. Wenn Sie in einer Tätigkeit aufgehen, hat die Erfahrung von Arbeit eine ganz andere Qualität. Die Zeit vergeht wie im Flug und sie ist weit weniger anstrengend.

Und bitte rechnen Sie mit freundlichen Hinweisen des Lebens, sonst übersehen Sie diese und reagieren nur auf die unangenehmen.

Noch ein Gedanke ist gerade in der Anfangszeit sehr hilfreich: Auch wenn man etwas aufgeben muss, kann das Leben schöner werden.

  • Beitrags-Kategorie:Beruf