Texte der Woche – Sammlung

Es gibt Orte, bei denen geht man durch ein Tor und findet sich unvorbereitet in einer ganz anderen Welt. Der Michaelsberger Garten ist so ein Ort, der Rosengarten oder auch der Innenhof neben dem Naturkundemuseum in Bamberg, direkt in der Innenstadt. Jedes Mal, wenn ich hier ankomme, wundere ich mich über die Ruhe. Wie ist das möglich, dass eine einzige Mauer die Hektik und den Lärm der Welt vollkommen draußen hält?

Alle weltlichen Ablenkungen fallen weg. Es bleibt nur die Natur, die mich umgibt. Hier sieht man Menschen ohne Handy, die einfach nur sitzen und die Augen schließen.

Mit der Ruhe ist es wie mit Nahrung. Man braucht sie immer wieder aufs Neue. In Gärten mit schützenden Mauern lässt sich auftanken. Es fühlt sich an, wie eine neue innere Beschwingtheit, die sich wieder einstellt.

Den Kindern ist es zu heiß im Schwimmbad. Ich lebe den ganzen Tag im Halbdunkeln und selbst abends muss ich die Backofenluft von draußen aussperren. Alle Besorgungen erledige ich vor neun Uhr, später verhindert die Knallhitze jegliche Draußen-Aktivitäten. Viele stöhnen wegen der hohen Temperaturen und eigenartigerweise empfindet sie jeder anders. Als feucht, schwül und drückend beschreibt eine Freundin die Tropenhitze. Sengend, siedend, glühend wie in der Wüste empfinde ich die Gluthitze. Brütend heiß nennt meine Nachbarin die Bruthitze in ihrer Wohnung und auf ihrem Balkon.

Mein Mann „schwimmt davon“ und hält sich am liebsten im Wasser oder unter der Dusche auf. Auch Gemüter erhitzen bei diesen hohen Temperaturen leicht, die Begriffe „Affenhitze“ und „Bullenhitze“ fallen. Dabei hat sich das typische Luftflimmern bei bleierner Hitze noch gar nicht gezeigt. Hitzeflimmern entsteht nicht, wie ich nachgelesen habe, ab einer bestimmten Temperatur. Es entsteht, wenn kühle und heiße Luftschichten aufeinandertreffen. Ich vermute, es gibt keine kälteren Luftschichten im Moment.