Kapitel 5 – BERUFLICH NEU ANFANGEN – und es sich möglichst leicht machen
Träume wahr werden lassen
- „Make dreams come true“
- „Mach deine Träume wahr.“
- „Lebe deinen Traum“
Kann man Träume wahrwerden lassen? Wie geht das? Niemand hat uns das beigebracht. Eines weiß ich nach all meinen Erfahrungen genau: Nicht, indem man plant und tut und macht. Lassen ist ein Schlüsselwort.
Träumer werden oft abgestempelt, als Menschen, die die Realität nicht sehen. Aber wenn meine Eltern keine Träume gehabt hätten, stünde ich heute nicht da, wo ich stehe. Sie gehörten der Nachkriegsgeneration an und hatten viele Träume und sie haben nicht nachgelassen mit ihren Bemühungen, egal, wie unrealistisch sie schienen. Sie trotzten ihre Träume dem Leben ab.
Es gab auch Träume, die sich wie von selbst verwirklicht haben. Ja, manchmal ging es leicht. Aber das war für sie nicht beeinflussbar.
Und heute? Weiß ich mehr darüber, wie Träume wahr werden. Es ist ja nicht die Anstrengung und Mühe, wie es meinen Eltern noch erzählt worden ist. Innere Bilder sind wichtig, sich keine Gedanken über das WIE machen und sich von der Freude leiten lassen. Es gehört das Wissen dazu, dass es nicht immer aufwärts geht, sondern auch Zeiten der äußerlichen Stagnation ganz normal sind, so wie beim Wachstum der Pflanzen. Es gehört das Loslassen dazu, was so viel bedeutet wie: Nicht alles allein machen wollen, sondern den Zufall mitspielen lassen und ihn mit viel Wertschätzung dankbar annehmen.
Wenn ich aus diesem Wissen heraus das Verhalten meiner Eltern reflektiere, erkenne ich, dass sie Vieles genau so gemacht haben. Mein Vater hatte den Traum von einem großen Wohn- und Geschäftshaus – hatte aber nicht die Mittel dazu. Er passte seinen Traum nicht seinen Mitteln an, nein, er blieb dabei und fing einfach an. Eines fügte sich zum anderen und irgendwann, kurz nach meiner Geburt, zogen sie in ihr Haus ein. Oft sah es so aus, als würde es nicht weitergehen. Es ging immer weiter. Gerade mein Vater war sich dessen sehr sicher. Gerade von ihm habe ich gelernt: Träume dürfen nicht belanglos sein oder so reduziert, dass sie keine Wunschkraft mehr haben.
In der heutigen Zeit glauben manche Menschen, sie können durch Gedankenkraft alles bewirken, was sie wollen. Bestimmt können sich Menschen vieles ausdenken – aber sie können nicht alles machen. Es gehört auch das Zulassen dazu. Weder der Zeitpunkt, wann sich ein Traum verwirklicht, noch die Art, wie er sich verwirklicht, liegen in menschlicher Hand. Da können wir machen, was wir wollen. „Es“ geschieht. Oder es geschieht noch nicht. Und andererseits verwirklicht sich mein Traum nicht ohne mein Zutun. Es ist wieder einmal jener scheinbaren Widersprüche, für die es keine klaren Leitlinien gibt. Man muss ein persönliches Gefühl für den Mittelweg zwischen Tun und Geschehen lassen entwickeln und das immer wieder mit dem eigenen Gefühl abgleichen.
Sicherlich verfügen auch Sie über mehr Fähigkeiten und Talente, als Ihr derzeitiger Job es von Ihnen erfordert. Es ist wie bei heißen Quellen in Island: Die Talente wollen an die Oberfläche kommen und sie werden wie Geysire sprühen, sobald Sie den Raum und ein passendes Betätigungsfeld haben.
Sie können jetzt sofort anfangen, ihnen etwas mehr Raum in Ihrem Leben einzuräumen. Sie können Ihren Interessen und Neigungen folgen und dem, was Sie weniger interessiert, so wenig Emotion wie irgend möglich schenken. Einfach ohne Widerstand abarbeiten, was getan werden muss und Ihr Herzblut in Ihre Herzensangelegenheiten stecken. Wenn Sie Ihre Begabungen anzapfen, tun sich auch unbekannte Energiereservoirs auf. Es braucht nicht die perfekten Umstände.
Der entscheidende Punkt ist: Wohin für Sie die Reise geht, richtet sich weniger nach dem, was Sie mit Ihrem Willen erreichen wollen und viel mehr danach, wo Sie Ihre Aufmerksamkeit hinlenken. Vielleicht machen Sie aus alter Gewohnheit dasselbe wie die Zeitungen und sprechen ausführlich über das, was nicht funktioniert. Jetzt sollten Sie dem Aufmerksamkeit schenken, was Sie sich wünschen und erträumen.